Die Bildhauerin Dorothea Buck (Photo: Reinhard Wojke), geboren am 5. April 1917 in Naumburg an der Saale, war nach freier künstlerischer Tätigkeit von 1969 bis 1982 Lehrerin für Kunst und Werken an der Fachschule für Sozialpädagogik I in Hamburg. Lebte seit Juli 2013 in einer Seniorenanlage in Hamburg. Dorothea Buck starb am 9. Oktober 2019 in Hamburg im Alter von 102 Jahren.

Zwischen 1936 und 1959 erlebte sie fünf schizophrene Schübe. In ihrem ersten Schub wurde sie in den v.Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel zwangssterilisiert. Dorothea Buck war maßgeblich in der Bewegung der Psychiatrie-Erfahrenen aktiv, die sich Ende der 1980er-Jahre zu formieren begann. Bis zu ihrem Tod war sie die Ehrenvorsitzende des 1992 von ihr mitgegründeten Bundesverbands Psychiatrie-Erfahrener (BPE) e.V.

Zusammen mit Thomas Bock gründete sie 1989 das erste Psychose-Seminar in Hamburg und warb auf vielen Lesereisen im In- und Ausland für die Idee des Trialogs zwischen Betroffenen, Angehörigen und in der Psychiatrie Tätigen. Ihr bahnbrechender Erlebnisbericht »Auf der Spur des Morgensterns. Psychose als Selbstfindung« erschien – von Hans Krieger herausgegeben – erstmals 1990 unter ihrem Pseudonym Sophie Zerchin, einem Anagramm aus Schizophrenie.

Seit 1997 Trägerin des Bundesverdienstkreuzes erster Klasse, seit 2008 Trägerin des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Als Auszeichnung für ihr Lebenswerk seit 2017 Trägerin der Medaille für Treue Arbeit im Dienste des Volkes in Silber