Respekt und Hilfe
Wir wollen uns unbefangen mit unseren Krisen und Problemen sowie den ihnen innewohnenden Reifungsmöglichkeiten befassen und dabei für unsere ›Störungen‹ unsere eigenen Worte finden. Wir pochen darauf, dass wir in unserer Andersartigkeit oder während einer Krise nicht auf Symptome reduziert, sondern als, Menschen mit all unseren Bürgerrechten, respektiert werden. Und wir möchten zeigen, dass Anderssein oft mit wertvollen Fähigkeiten und besonders ausgeprägter Sensibilität einhergeht. Deshalb fordern wir die Entwicklung sinnvoller Alternativen zur Pflege- und Betreuungsmentalität der herkömmlichen medizinischen Psychiatrie unter unserer Mitwirkung als gleichberechtigte Partner. Wir fordern eine subjektorientierte Psychiatrie, die ohne Zwang und Gewalt von unseren Erfahrungen und von unserem Erleben im Zusammenhang mit unserer Lebensgeschichte ausgeht, die Dialog und Hilfe zur Verarbeitung der Inhalte von Verrücktheiten anbietet und unsere Bedürfnisse berücksichtigt.
BPE – Initiativen Unsere Initiativen sind vielseitig:
- Psychoseseminare
- Stimmenhörer- Netzwerk
- Betroffenenkontrollierte Forschungsprojekte
- Berücksichtigung und Entwicklung von Vorsorgevollmachten, Patientenverfügungen und Behandlungsvereinbarugen
- Mitarbeit in örtlichen, länder- und bundesweiten Gremien, im Europäischen Netzwerk sowie im Weltverband von Psychiatriebetroffenen.
- Unterstützung der Selbsthilfearbeit
- Aufbau von Beratungsmöglichkeiten von Psychiatrie-Erfahrenen für Psychiatrie-Erfahrene
- Anhörung bei Gesetzesänderungen
- Verhinderung der ambulanten Zwangsbehandlung
- Beteiligung von Psychiatrie Erfahrenen bei der Entwicklung von Qualitätskriterien und Instrumenten der Qualitätskontrolle.
- Leitfäden zu „Ver-rücktheit steuern“
- Unabhängige Informationen zu Psychopharmaka
- Kulturnetzwerk
Der Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener e.V. (BPE) ist eine gemeinnützige Selbsthilfeorganisation jetziger und ehemaliger Psychiatriepatientinnen und -patienten. Wir sind es, die ›die Psychiatrie‹ erfahren haben, deshalb nennen wir uns »PsychiatrieErfahrene«. Gerade wir – und nur wir mit unseren Erfahrungen! – können unsere Bedürfnisse und Interessen artikulieren. Wir setzen uns für eine bessere Lage von Psychiatriebetroffenen ein. 1992 gegründet, haben wir Anfang 2017 knapp 1000 Einzelmitglieder und Fördermitglieder. In 11 Landesorganisationen und ca. 200 lokalen Gruppen sind weitere Psychiatrie-Erfahrene organisiert. Aber wir sind immer noch viel zu wenige. Deshalb wollen wir Sie dazu animieren, uns zu unterstützen. Der BPE ist ein demokratisch organisierter Verband, in dem die unterschiedlichsten psychiatriepolitischen Vorstellungen Platz haben. Manche wollen verständnisvollere Psychiater und die Entwicklung einer partnerschaftlichen und mit mehr Geld ausgestatteten Psychiatrie, in der Hoffnung, dass dann die Probleme der/des Einzelnen erkannt und bearbeitet werden können. Die anderen sehen ihren Schwerpunkt im Aufbau nichtpsychiatrischer Versorgung und eigenständiger Selbsthilfeeinrichtungen sowie in der Sicherung ihrer bürgerlichen Rechte und ihrer Menschenrechte als Schutz vor psychiatrischen Übergriffen.
Grundlage aller Bemühungen ist eine Veränderung in Richtung mehr Humanität, sinnvoller Alternativen, rechtlicher Gleichstellung und besserer Lebensbedingungen.
Mitgliedschaft Bei uns können alle Menschen Mitglied werden, die Psychiatrie-Erfahrung haben, egal wie sie etikettiert oder diagnostiziert wurden. Der Jahresbeitrag beträgt 40 Euro. Der Beitrag für HeimbewohnerInnen ist auf 10 Euro ermäßigt, für ALG 2- Empfänger auf 20 Euro. Menschen, die psychiatrische Probleme nicht am eigenen Leib erfahren haben und unser Anliegen unterstützen wollen, können bei uns Fördermitglied werden. Der Jahresbeitrag beträgt 80 Euro. Mitglieder und Fördermitglieder bekommen viermal im Jahr den Verbandsrundbrief mit Informationen über Aktionen und Treffen auf Landesund Bundesebene, über neue Bücher zu den Themen Psychiatrie und Selbsthilfe, über Gerichtsurteile, Seminare und Arbeitskreise zu verschiedenen Themen, über neu gegründete Selbsthilfegruppen und vieles mehr. Sie werden zur Jahrestagung eingeladen und zahlen eine niedrigere Teilnahmegebühr, lernen über den Rundbrief und auf den Treffen andere Psychiatrie-Erfahrene kennen und profitieren vom Erfahrungsaustausch, erhalten Unterstützung beim Aufbau einer Selbsthilfegruppe und bekommen kostenlose telefonische Beratung.
Bankverbindung: BPE e.V.,
Bank für Sozialwirtschaft Köln, BIC: BFSWDE33XXX,
IBAN: DE74 3702 0500 0007 0798 00