1. Was ist psychisch krank?

„Psychische Krankheit“ steht im Zusammenhang mit der Biographie. Jede*r kann verstehen, warum Menschen angesichts bestimmter Lebensumstände in seelische Krisen geraten.

Kaum jemand will das aber. Allgemein menschliche Probleme werden zu „psychischen Krankheiten“ gemacht und an „Fach“leute delegiert.

  1. weg vom Biologismus

Die biologistischen Erklärungen der „Fach“ welt sind schlicht falsch. Handelte es sich wirklich um eine Stoffwechselstörung, müsste es für Depression und Schizophrenie naturwissenschaftliche Tests wie für Tuberkulose und Diabetes geben. Folge der biologistischen Sichtweise ist u.a. das absolute Übergewicht der pharmakologischen Behandlung.

  1. Zwang und Gewalt

Psychiatrische Gewalt trifft immer mehr Menschen. Viele vorgeblich freiwillige Patienten werden mit der Androhung von Gewalt genötigt.

Zwangsunterbringung kann in wenigen, gut geprüften Fällen notwendig sein. Das Ausmaß an Zwang und Gewalt ließe sich durch verbesserte juristische Kontrollen und andere Einstellungen des Personals auf einen Bruchteil drücken.

Zwangsbehandlung ist für uns immer inakzeptabel. Die körperliche Unversehrtheit ist ein höheres Gut als die Freiheit der Person.

Sondergesetze nur gegen „Psychisch Kranke“ lehnen wir ab.

  1. Die Folgen psychiatrischer Behandlung

Die Lebenserwartung insbesondere von Neuroleptika-Konsumenten ist drastisch verkürzt. Es gibt eine lange Liste von Krankheiten durch Psychopharmaka, die bekanntesten sind Spätdyskinesien und Diabetes. Die Lebensqualität der Betroffenen wird durch Diagnose und Behandlung häufig stark beeinträchtigt.

  1. Fazit

Insofern gilt für die Psychiatrie das, was auch von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt über das Gesundheitssystem als Ganzes gesagt wurde:

„Bevor man weiteres Geld hineinpumpt, müssen die ineffizienten Strukturen geändert werden.“

Wenn man Interesse an der Änderung dieser Strukturen hat (Pharmaindustrie und Ärzteschaft haben kein Interesse) muss man die organisierten Psychiatrie-Erfahrenen in Entscheidungen einbeziehen. Wir können dabei helfen, das System umzustrukturieren und enorme Kosten zu vermeiden.

Verabschiedet am 12.10.2012 vom Gesamtvorstand des BPE