Auf der Ethiktagung Zwiefalten zur “Ambulanten Behandlungsweisung” am 10.10.2023 kam es zu einem gewalttätigen Zwischenfall. Ein Psychiatriepfleger aus Reutlingen schlug einer Angestellten des Bundesverbandes Psychiatrie-Erfahrener e.V. von hinten auf den Mund. Der triviale Grund: Die Veranstaltung war durch Trillerpfiffe gestört worden. Die BPE-Angestellte wurde im Gesicht verletzt und hat mittlerweile Strafantrag gestellt.
In der Psychiatrie enden Situation wie diese (triviale Störungen durch Patient*innen) regelmäßig auf dem Fixierbett. Der Vorfall ist beispielhaft für die Gewaltbereitschaft von Psychiatriepersonal. Selbst auf einer öffentlichen Veranstaltung nehmen sie sich das Recht, auf die Körper “psychisch Kranker” Zugriff zu nehmen.
Auch andere Tagungsteilnehmende fielen durch übergriffiges Verhalten auf: Beschimpfungen der anwesenden Psychiatrie-Erfahrenen als “nicht normal”, nicht einvernehmliche Verwicklung in Monologe, nicht einvernehmliches Ausfragen über persönliche Erfahrungen und vermutete “Traumata”. Dabei wurde ein “Nein” regelmäßig übergangen. Auch dies fällt ins oben geschilderte Muster des gefühlten Rechts auf Zugriff auf “psychisch Kranke”.
Stellungnahme des BPE e.V. zur “ambulanten Behandlungsweisung”